Překladatelská soutěž – Karl Corino über Robert Musil als Student der Technik – Die Brünner Jahre 1898–1902.
Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky vyhlašuje při příležitosti workshopu k Německé vysoké škole technické konaného 24. 10. 2024 od 10.00 v učebně G 24, FF MU interní studentskou překladatelskou soutěž.
Vaším úkolem je přeložit následující úryvek z rozsáhlé biografie Roberta Musila od Karla Corina. Pasáž Apollon von Belvedere versus Turbodynamo. Student der Technik – Die Brünner Jahre 1898–1902 je věnována studiím Roberta Musila na brněnské technice.
(srov. Corino, Karl: Robert Musil. Hamburg: Rowohlt, 2003, S. 122–125.)
Nejzdařilejší překlady budou honorovány, první cena je 1500 Kč, druhá 1000 Kč a třetí 500 Kč. Výsledky soutěže budou vyhlášeny v rámci zmíněného workshopu 24. 10. 2024.
Uzávěrka soutěže je v pondělí 21. října 2024 ve 12.00 hod. Své soutěžní překlady prosím posílejte na adresu marecek@phil.muni.cz. Posoudí je jury ve složení Jan Budňák, Vlastimil Brom a Zdeněk Mareček.
Text k přeložení:
Karl Corino: Apollon von Belvedere versus Turbodynamo. Student der Technik – Die Brünner Jahre 1898–1902.
Kein Zweifel, es herrschte unter den Technikern, Ingenieuren, Physikern und Chemikern eine heute kaum noch vorstellbare Aufbruchsstimmung, und Leute wie Nietzsche, die unsre ganze Stellung zur Natur als Hybriß geißelten, unsre Natur-Vergewaltigung mithilfe der Maschinen und der so unbedenklichen Techniker- und Ingenieur-Erfindsamkeit1 nicht minder, – sie galten unter den Vorkämpfern des technischen Zeitalters als Miesmacher und fortschrittsfeindliche Pessimisten.
Musil war wohl (wie sein Held Ulrich), als er die Lehrsäle der Mechanik betrat, vom ersten Augenblick an fieberhaft befangen. Wozu braucht man noch den Apollon von Belvedere, wenn man die neuen Formen eines Turbodynamo oder das Gliederspiel einer Dampfmaschinensteuerung vor Augen hat. (MoE [Der Mann ohne Eigenschaften] 37) Dass er solche, an den Futurismus erinnernde Sätze schon während seines Studium produziert hätte, ist nicht wahrscheinlich. Aber vielleicht fiel ihm schon damals der Gegensatz zwischen dem Figurenschmuck der Deutschen Technischen Hochschule und seinem Studienfach auf. Die Eingangshalle und den Giebel schmückten weibliche allegorische Figuren, und zwei vogelschnäbelige Greifen hielten das kaiserliche Wappen auf der Attika – was wohl dem politischen Bewusstsein der Professoren und Studenten angemessen gewesen sein mag, aber kaum ein Symbol für ihre technischen Bestrebungen war. […]
Hätte Musil – reizvolles Gedankenspiel – die Ansätze seines Lehrers [Georg] Wellner aufgenommen und fortgeführt, er hätte statt zum Analytiker der taghellen Mystik und ekstatischer Elevationen zu einem Pionier der Luftfahrt werden können.
1 Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral. In: Werke in drei Bänden. Hrsg. von Karl Schlechta, Bd. 2. München: Carl Hanser Verlag, 1954. S. 854.